Altersweide Reit- und Armeepferde
Der «Verein der ehemaligen Armee- und Reitschulpferde des Nationalen Pferdezentrums Bern VAR/NPZ» bezweckt die Finanzierung der Altersweide für ausser Dienst gestellte Pferde der Reitschule sowie deren Pflege. Dabei handelt es sich mehrheitlich um ehemalige Reitpferde der Schweizer Armee.
Diese Pferde haben jahrelang für das VBS Dienst im Militär geleistet und wurden im Alter von 14 – 17 Jahren teilweise in die Reitschule des Nationalen Pferdezentrums Bern übernommen.
Viele dieser Tiere sind, wenn sie altershalber aus der Reitschule genommen werden, noch fit und gesund und können noch einige Jahre glücklich weiterleben.
Diesen Pferden will der «Verein der ehemaligen Armee- und Reitschulpferde des Nationalen Pferdezentrums Bern VAR/NPZ» das Pferdsein auf einer Weide nach jahrelanger getaner Arbeit ermöglichen.
Das bringt Kosten für das Einstellen, die Pflege, die Fütterung mit sich.
Die Hufpflege sowie die veterinärmedizinische Betreuung werden vom Nationalen Pferdezentrum NPZ übernommen.
Alle Mitgliederbeiträge werden für den Unterhalt der Pferde verwendet.
Über die Altersweide:
Die Pferde sind derzeit alle im gleichen Stall untergebracht und jedes Pferd hat seine eigene Boxe. Die Pferde haben sehr viel Auslauf. Im Sommer, wenn es warm ist , sind sie über die Nacht auf den Weiden. Sind die Temperaturen wieder tiefer, geniessen sie den Weidegang durch den Tag. Im Winter haben die Pferde zusätzlich Paddocks, auf denen sie sich bewegen können. Die Rentner dürfen paarweise raus und können so ihren sozialen Bedürfnissen nachgehen. Sie lassen sich regelmässig verwöhnen und erhalten auch die nötige Pflege und Aufmerksamkeit. Die Pferde werden durch das Kernteam, welches gleichzeitig auch der Vorstand des Vereines ist gepflegt.
Mitgliedschaft:
Mitglied des Vereines ist, wer den Verein monatlich finanziell unterstützt. Gönner ist, wer einen einmaligen finanziellen Beitrag leistet.
Der Eintritt in den Verein erfolgt durch das Formular „Antrag Mitgliedschaft/Gönnerschaft“, welches auf der Homepage zu finden ist oder über altersweide@npz.ch angefragt werden kann.
Die Rechte und Pflichte der Mitgliedschaft:
Die Mitglieder verpflichten sich, den vereinbarten Betrag fristgerecht wie vereinbart, auf das Vereinskonto einzuzahlen. Die Mitglieder sind verpflichtet, von den Statuten Kenntnis zu haben und diese zu befolgen.
Patenschaft
Die alten Reitschul- und Voltigepferde des NPZ’s haben bei guter Gesundheit die Möglichkeit, ihre Rente gemeinsam auf einer Weide zu verbringen. Zahlreiche Kinder, Jugendliche und Erwachsene lernten auf den geduldigen Schulmeistern das Reiten oder Voltigieren.
Der Unterhalt der pensionierten Pferde erfordert viel Zeit und Geld. Durch die Unterstützung zahlreicher Spender und freiwillige Helfer ist es möglich, den Pferden einen würdigen Lebensabend zu schenken.
Werde Pate von unseren Schulpferden im Ruhestand. Deine Mitwirkung jeglicher Art ist bei unseren Verantwortlichen herzlich willkommen
Über den Verein
Joana Spring
Vereinspräsidentin
Präsidentin des „Vereins der ehemaligen Armee- und Reitschulpferde des Nationalen Pferdezentrums Bern VAR/NPZ“
Corinne Maeder
Vize-Präsidentin
Astrid Landolt
Kassier
Liane Zimara
Beisitzende
Fränzi Malandra
Ansprechpartner/Vertretung NPZ
- 2014: privater Zusammenschluss von Liebhabern der Armee- und Reitschulpferde des Nationalen Pferdezentrums Bern zur Ermöglichung und Finanzierung des Gnadenbrotes der aus dem aktiven Dienst entlassenen, gesunden Pferde auf der „Altersweide“
- 2014 – 2020: private Finanzierung und Sammlung von Spendengeldern zur Finanzierung der Altersweiden und Gewinnung weiterer Interessenten
- April 2020: Gründung des Vereins „Verein der ehemaligen Armee- und Reitschulpferde des Nationalen Pferdezentrums Bern VAZ/NPZ“ durch Initiatorin und jetzige Vereinspräsidentin, Joana Spring, und Mitstreiter. Dies soll Spenden transparenter gestalten und dem Vorhaben durch einen offiziellen Status und Auftritt weitere Unterstützer generieren.
Vereinsstatuten
Flyer Altersweide
Unsere alten Lehrpferde
Leando hat über 12 Jahre Kinder beim Einstieg in den Reitsport unterstützt. Doch bevor er zu uns in die Reitschule kam dachte niemand, dass er einmal ein verlässliches Schulpferd werden würde. Von seinem Bereiter im Militär wurde er auf vielen Pferdesportveranstaltungen vorgestellt. Er zeichnete sich durch seinen Kampf und Siegeswillen aus und man traute ihm noch viele weitere Erfolge zu. Aufgrund einer Verletzung musste seine sportliche Karriere allerdings frühzeitig beendet werden.
Es galt nun für ihn eine neue Aufgabe zu finden. In unserer Reitschule fand er sein neues zuhause und entwickelte sich zu unserem kleinen Professor, er dachte immer mit und kam seinen Reitschülern, beim Ausführen der Lektionen, gerne einmal vorweg. Wenn man mit ihm auf der Galoppbahn zum Reiten war, musste man immer mit einen Buckler rechnen, der Ankündigte, das als nächstes der Turbo gezündet werden würde. Das schlimmste überhaupt waren jedoch Bremsen. Er tat gerne so, als ob sein Leben in Gefahr wäre und er lieber schleunigst verschwinden sollte, falls eine im Anflug war.
Von 2016 bis Charly auf die Weide kam, habe ich viel mit ihm erlebt.
Charly hat vielen Anfängern die Möglichkeit gegeben, schrittweise und systematisch das Reiten zu lernen. Sein Trab war herausfordernd, sein Galopp jedoch war langsamer und sehr bequem und hat besonders Spass gemacht.
Charly war im NPZ sehr beliebt. Er war ruhig und brav, genau, aufmerksam und geduldig, egal ob man richtig oder falsch geritten ist. Angst zeigte er nur selten, was das Vertrauen zwischen Reiter und ihm deutlich verstärkt hat. Ab und zu war er einfach faul und musste regelrecht motiviert werden. Im Laufe des Unterrichts wurde er dann immer fitter, zu dynamisch, was das eine oder andere Kind schon erschrecken konnte.
Charly hatte mit Allergien zu kämpfen, vor allem gegen Ende seiner Zeit im NPZ. Am Anfang der Reitstunde musste er beim Traben ein paar Mal heftig husten. Eine Zeitlang hat er deshalb in der «Kuri» verbracht und musste seine Pferdefreunde vermissen. Trotzdem hat Charly sein ausgeglichenes fröhliches Wesen behalten. Er war stets freundlich und gut gelaunt. Nach einer gelungenen Reitstunde hat er sich mit Wonne im Stroh gewälzt. Charly ist ein Pferd, das eine starke Beziehung zum Menschen eingegangen ist.
Wir freuen uns sehr, dass Charly jetzt die Ruhe und die Weide geniessen kann.
Text: Ludovic Monnerat
Calvo (Geb. 03.04.2000)
Calvo ist ein neugieriges, kontaktfreudiges und willensstarkes Pferd, das die Aufmerksamkeit des Menschen geniesst und diese auch laut und deutlich einfordern kann, so nach dem Motto „Hallo ich bin hier, würdest du dich bitte um mich kümmern!“
2017 kam er in die Reitschule. Zuvor lief er jahrelang im Militär, nahm an vielen Sportveranstaltungen teil, lief erfolgreich in Stilprüfungen und Fünfkampfturnieren und eroberte die Herzen von vielen Bereitern und Lernenden.
Auch in der Reitschule war Calvo sehr beliebt. In den Reitstunden zeigte er sich motiviert, lernte schnell, reagierte auf die feinsten Hilfen und nahm häufig den Reitschülern eine Übung vorweg. Das Angaloppieren aus dem Schritt war bei ihm ein Kinderspiel. Sprang er einmal beim Angaloppieren falsch an, korrigierte er sich selbst durch einen fliegenden Galoppwechsel. Schenkelweichen absolvierte er wie ein Dressurpferd, selbst wenn der Reitschüler/die Reitschülerin die Hilfen nicht genau kannte.
Beim Ausreiten konnte er lustig sein und wenn ihm etwas nicht geheuer war, musste der Reiter gefasst sein, dass er zur Seite sprang oder rechtsum kehrt machte. Eigentlich bei jedem Ausritt machte Calvo seinen obligaten Bocksprung, tat er es nicht, ging es ihm gar nicht gut.
Calvo schätzt es gar nicht, von den anderen Pferden getrennt zu sein. Alleine auf der Sandbahn ausreiten konnte im NPZ eine Herausforderung werden. Da bekam er vor der kleinsten Fliege Angst und setzte alles daran, möglichst rasch in den Stall zurückzukehren.
Seit Ende 2020 geniesst Calvo das Herumtollen mit seinem Weidepartner auf unserer Altersweide.
Nun kennst du also die Bewohner unserer Altersweide, falls auch du etwas Gutes für sie tun willst kannst du dich jederzeit bei uns melden. Schliesslich stehen auch jetzt noch regelmässige Hufschmied und Tierarzt Kontrollen an.
