Good to know – PSSM
Was versteht man eigentlich genau unter PSSM?
Die Abkürzung PSSM steht für Polysaccharid-Speicher-Myopathie und bezeichnet eine Muskelstoffwechselstörung, welche in PSSM1 und PSSM2 unterteilt wird.
Bei PSSM Typ 1 handelt es sich um eine erblich bedingte Mutation des GYS1-Gens, welche den Stoffwechsel von Mehrfachzuckern, sogenannten Polysacchariden, stört. Dadurch kommt es zu einer Anreicherung der Mehrfachzucker in den Muskelzellen, was wiederum den Muskel schädigt.
Bei PSSM Typ 2 handelt es sich hingegen um eine Muskel-Integritäts-Myopathie (MIM), bei der der strukturelle Aufbau der Muskelfasern gestört ist. Die Ursache hierfür ist noch nicht gänzlich geklärt. Die Symptome sind bei beiden Typen ähnlich dem Kreuzverschlag bis Festliegen, auch Schwitzen, Bewegungsunlust, verhärtete Muskeln und Lahmheit können auftreten. Zudem beginnen die Symptome meist kurz nach Nutzungsbeginn. Auch ein starker Muskelabbau kann ein Zeichen von PSSM sein. Grundsätzlich empfiehlt man Besitzern von betroffenen Pferden eine möglichst stressfreie Haltung mit viel freier Bewegung (am besten im Offenstall) und eine angepasste Fütterung. Pferde mit PSSM1 sollten möglichst kohlenhydratarm und getreidefrei gefüttert werden, wohingegen Pferde mit PSSM2 eine erhöhte Zufuhr von dünndarmverdaulichem Eiweiss und essenziellen Aminosäuren benötigen. Ebenso wichtig sind lange Aufwärmphasen und langes Trockenreiten im Training. Durch ein solches angepasstes Management kann man betroffenen Pferden ein weitgehend symptomfreies Leben ermöglichen.