Die häufigste Augenerkrankungen beim Pferd im Blick

Es ist die meisten von uns schon mal passiert – du kommst in den Stall und dein Pferd kneift das Auge zu, es tränt und ist geschwollen. Oh je, was ist passiert?

Augenerkrankungen beim Pferd sind gar nicht selten; gerade in dieser Jahreszeit aufgrund die vielen Fliegen, treten Bindehautentzündungen gehäuft auf. Bindehautentzündungen zeichnen sich durch gerötete Bindehäute, vermehrtes Tränen, zukneifen der Augen mit oder ohne Schwellung und manchmal auch eitriges Sekret aus. Sie werden durch Viren, Bakterien oder Allergien verursacht oder können auch auftreten, wenn die Augen durch Fliegen irritiert oder die Augenlider von Bremen gestochen werden.

Bei einem Hornhautulkus ist die oberste Fläche des Augapfels (Hornhaut/Cornea) verletzt  – zum Beispiel durch Kratzen, einen Fremdkörper im Auge oder einen Unfall. Dies kann zusammen mit, oder unabhängig von einer Bindehautentzündung auftreten. Es können danach Erreger wie Bakterien, Viren oder Pilzen in die Wunde eindringen und die Verletzung verschlimmern. Die Symptome sind ähnlich deren einer Bindehautentzündung und je nach Grösse des Defekts, bereits mit blossem Auge ersichtlich.

Wenn eine Augenverletzung durch Kratzen oder einen Unfall passiert ist, kann auch eine Lidverletzung dazukommen. Hier ist es sehr wichtig, dass die Funktion des Augenlids bestmöglich erhalten wird, da ein Augenlid, das nicht mehr korrekt schliesst, langfristige Augenproblemen verursachen kann, wie trockene Augen und wiederkehrende Hornhautulkus oder Entzündungen.

Uveitis ist eine weitere Erkrankung der Augen, welche nicht selten auftretet. Es ist eine Entzündung der mittleren Augenhaut (Uvea) und ist ebenfalls sehr schmerzhaft. Uveitis kann sekundär zu einer anderen Erkrankung wie einem Hornhautulkus oder einer bakteriellen oder viralen Infektion auftreten oder auch unbekannter Ursache sein.

Wenn eine Uveitis chronisch wird oder immer wieder auftritt, spricht man von Equine Recurrent Uveitis (ERU), besser als Mondblindheit bekannt. Mondblindheit ist der häufigste Grund für die Erblindung von Pferden. Daher gilt es bei wiederkehrender Augenentzündung unbedingt das Auge von einem Spezialisten abklären zu lassen.

Bei Pferden können auch Linsentrübungen auftreten, auch Grauer Star genannt. Am häufigsten treten Linsentrübungen aufgrund Mondblindheit auf, sie können aber auch nach einem Trauma des Auges auftreten. In seltenen Fällen sind sie auch bei Fohlen bei oder kurz nach der Geburt (kongenital) zu finden. Je nach Grösse und Ausmass können Linsentrübungen eine milde bis grosse Sehbehinderung verursachen. Je nach Ursache, kann die Linse chirurgisch entfernt und sogar durch eine künstlichen Linse ersetzt werden.

Also was machen, wenn das Pferd ein entzündetes oder verletztes Auge hat? Unbedingt die Tierärztin anrufen. Augenverletzungen und -Erkrankungen sind immer Notfälle, weil sie ohne schnelle Behandlung zu langfristigen Problemen führen, bis hin zum Verlust der Sehkraft und/oder des Auges. Die Tierärztin wird das Auge gründlich untersuchen, zuerst mit einer speziellen Augenlampe und dann mittels eines Fluoreszeinstreifens, welcher den verletzten Teil der Hornhaut grün leuchten lässt. Bei Bedarf werden Proben der Hornhaut und evt des Kammerwassers entnommen, zur Erregeranalyse sowie der Augapfel mittels Ultraschalluntersuchung weiterführend untersucht.

Haben Sie Fragen zu Augenproblemen?

Wir arbeiten eng mit der renommierten Hanseklinik, einer Augenklinik für Pferde von Dr. Stephan Leser, zusammen und helfen Ihnen gerne bei Fragen rund ums Auge Ihres Pferdes.