Unter dem «Absetzen» versteht man das Ende des Säugens eines Jungtieres und den Übergang auf feste Nahrung. Dieser Prozess ist für die Stute wichtig, damit sie Kräfte sammeln und ihr Euter vor dem nächsten Abfohlen ausruhen kann.
Fohlen knabbern schon ab dem ersten Lebenstag an (hohen) Grashalmen. Ab einem Alter von vier Monaten verringern sie das Säugen und verbringen viel mehr Zeit mit Grasen. In der freien Wildbahn kann man also ein allmähliches Absetzen beobachten. So hört hier das Fohlen in der Regel erst 15 Wochen vor dem nächsten Abfohlen vollends auf zu saugen. Die Stute fordert dies, indem sie sich dem Fohlen gegenüber angriffslustig zeigt. In der freien Natur bleibt das Fohlen in der Regel bis zu seiner Geschlechtsreife bei seiner Mutter – im Fall von Stutfohlen sogar noch länger.
Da dies in der Praxis aufgrund von Platzmangel und der Ökonomie so nicht möglich ist, entspricht das Absetzen oft dem Weggang auf eine Fohlenweide. Züchter setzen ihre Fohlen in der Regel mit 5 bis 6 Monaten ab. Doch das künstliche Absetzen bewirkt einen bedeutenden Stress bei den Tieren. Im Idealfall sollte deshalb die Trennung besser auf Anregung der Stute und ihres Fohlens, als derjenige des Menschen geschehen.
Das Absetzen bringt vor allem für das Fohlen zahlreiche Änderungen mit sich. Das Ende des Saugens führt zum Futterwechsel und der definitiven (?) Umstellung zum Wassertrinken. Durch den Umzug kommt es zum Riss der Beziehung mit der Mutter und der Eingliederung in eine neue Sozialgruppe. Auch nehmen die Wechselwirkungen mit dem Menschen zu. Aufgrund der vielen Änderungen und dem daraus resultierendem Stress für die Tiere ist es wichtig, das Absetzen gut vorzubereiten. Wie das am Einfachsten geht und was man zum Beispiel bei der Fütterung beachten sollte, erklärt Pferdewissenschaftlerin Inès Lamon vom Schweizer Nationalgestüt in Avenches in unserem Onlineseminar am 09. Juni 2021
Anmeldung unter: https://www.npz.ch/kurse/absetzen-von-fohlen/