Durch die Pferdezucht gibt es heutzutage eine enorme Farbenvielfalt bei unseren Vierbeinern. Doch was steckt, genetisch gesehen, eigentlich dahinter?

Die Farbproduktion beim Pferd ist ein sehr komplexer Prozess, welches durch ca. 380 Gene gesteuert wird. Allerdings besitzen alle Säugetiere nur zwei Grundpigmentarten: Eumelanin und Phänomelanin. Je nach Auftreten und Verteilung dieser zwei Pigmentarten entstehen die drei Grundfarben beim Pferd: Rappe, Brauner und Fuchs.
Diese Grundfarben wiederum werden von den sogenannten E-Locus und A-Locus Genen gesteuert. Jedes Pferd trägt genetisch also einer dieser drei Grundfarben in sich, auch wenn es von aussen nicht direkt dieser Farbe zugeordnet werden kann.
Eine grosse Gruppen von Genen führt durch Störungen er Pigmentproduktion in der Farbzelle oder behinderte Einlagerung in das wachsende Haar zur Pigmentverdünnung, was entweder eine oder beide Melaninarten beeinflussen kann.
Beliebe Farbaufhellungen sind zum Beispiel Falben oder auch Isabellen. Schecken wiederum fehlen in den weissen Bereichen des Fells die Farbzellen. Durch ihre Abwesenheit können keine Pigmente gebildet werden und das Fell wird weiss. Unterschieden wird je nach Ausprägung in Overo-, Sabino- und Tobiano-Schecken. Nicht zuletzt besitzen auch Schimmel eine Grundfarbe und werden auch mit dieser geboren. Trägt ein Pferd ein dominantes Schimmel-Gen, so kommt es zur progressiven Depigmentierung. Das bedeutet, dass die Farbzellen der Haarwurzel nach und nach die Farbproduktion einstellt und ein fortschreitendes Ergrauen eintritt.